Über das Projekt
Musica non grata
Musica non grata lässt das künstlerische Vermächtnis von bedeutenden Komponistinnen und Komponisten wieder aufleben, die für das Musikleben der tschechoslowakischen Zwischenkriegszeit wichtig waren und vom Nationalsozialismus oder aus religiösen, rassischen, politischen oder geschlechtlichen Gründen verfolgt wurden.
Im Zentrum des vierjährigen Programms, organisiert vom Nationaltheater Prag und finanziell unterstützt von der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, stehen insbesondere Werke, die für das Prager Musikleben zwischen 1918 und 1938 von Bedeutung waren. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, denen sich das Projekt annimmt, waren dabei auch mit der Geschichte des Neuen deutschen Theaters (der heutigen Staatsoper) und des Nationaltheaters Prag eng verbunden. Hierzu zählen die so genannten „Theresienstädter Komponisten“ – Pavel Haas, Hans Krása, Gideon Klein und Viktor Ullmann –, vor allem aber Alexander Zemlinsky; auch Franz Schreker, Erwin Schulhoff, Paul Hindemith, Ernst Krenek, Jaromír Weinberger, Paul Abraham, Kurt Weill und Arnold Schönberg. Musica non grata präsentiert zudem Werke herausragender Komponistinnen rund um die Frauenbewegung in der 1. Tschechoslowakischen Republik: Julie Reisserová, Vítězslava Kaprálová, Ilse Weber, Sláva Vorlová oder Elizabeth Maconchy. Ihre Musik ist heute weitgehend unbekannt.
Das Projekt will künstlerische Umsetzung mit wissenschaftlicher Forschung verbinden. Rund 20 Konzerte wurden vor diesem Hintergrund 2020/21 veranstaltet. Auf der Website des Projekts können einige von ihnen online abgerufen werden. Nach der erfolgreichen Inszenierung von Kurt Weills „Sieben Todsünden“ und Arnold Schönbergs „Erwartung“ an der Staatsoper im Herbst 2021 wird Musica non grata 2022 an der Staatsoper und am Nationaltheater vier Opern- und Operettenpremieren in der Regie von Timofei Kulyabin, Calixto Bieito, Martin Čičvák und Vladimír Morávek bringen.
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